Es ist nun noch nicht so lange her, da gab es die letzte Gebührenänderung auf dem Otto-Marktplatz. Das kann ja mal passieren. Tun andere auch. Aber… nun schon für 01.08.2024 die nächste Erhöhung?
Bei einigen Produktkategorien kann das auch schon mal heftiger ausfallen + 6 oder +8%. Nun gut, denkt sich der geneigte Händler: „Heftig, aber ist halt so“.
Aber die weiteren Ankündigungen haben es in sich und lassen Platz für Spekulationen:
Im Oktober 2024 gibt es eine weitere Änderung der Provisionen. Dann ist angedacht, „Staffelprovisionen nach Verkaufspreis“ einzuführen. Was das genau heißt, lässt Otto (noch) offen. Man kann nur mutmaßen:
Da angeblich die Gebührenänderungen kommen, um Billigprodukte vom Marktplatz zu verbannen, heißt das vielleicht, dass für die billigen Produkte höhere Gebühren anfallen? Tolle Idee. Warum dann nicht einfach die Händler mit billigen Produkten gleich anschreiben und sagen, dass sie unerwünscht sind? Warum jetzt eine Geheimniskrämerei?
Aber das ist noch nicht die letzte Ankündigung:
Nächstes Jahr kommt die nächste Gebührenänderung: Dann soll es eine Differenzierung nach Zielgruppen geben, was angeblich hauptsächlich im Fashion-Bereich greifen soll. Was soll das nun werden? Männerprodukte einfach mal nen Euro teurer? Die Füße sind ja auch größer… Oder Mütter als Zielgruppe? Die kaufen ohnehin zu viel ein… Ach, das wird bestimmt eine ganz logische Erklärung geben. Da kann man nur hoffen, dass man bei Otto sorgfältig alle EU-Richtlinien durchgelesen hat, die sich mit Antidiskriminierung befassen. Eine Differenzierung nach Zielgruppen klingt schon so falsch, dass sich einem Juristen sofort die Nackenhaare stellen. Aber mal abwarten…
Und das letzte Aber: Hat Otto eigentlich auch mal an die Händler gedacht? Die, die den Marktplatz groß gemacht haben? Alle paar Monate Änderungen an den Gebühren sind kaum vernünftig zu handhaben. Warum nicht eine einzige Änderung, wohl durchdacht und im Voraus kommuniziert, sodass die Händler nur einmal ihr Sortiment neu anfassen müssen? Man könnte fast das Gefühl bekommen, Otto möchte den Marktplatz nicht mehr.