Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln musste im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres einen Rückgang des Umsatzes verzeichnen. Während der reale Umsatz um 3,6 % sank, stieg der nominale Umsatz um 1,1 %. Besonders stark betroffen war der Internet- und Versandhandel, der in den Monaten von Januar bis Juni 2023 ein reales Minus von 7,3 % und ein nominales Minus von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete. Ähnlich ungünstige Zahlen gab es auch für die Baumärkte, deren Umsätze real um 6,9 % und nominal um 0,8 % zurückgingen.
Im Gegensatz dazu gab es jedoch positive Entwicklungen im Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren. Hier konnte im ersten Halbjahr 2023 ein beachtlicher Anstieg von 7,3 % im realen und 9,3 % im nominalen Umsatz verzeichnet werden. Es ist anzunehmen, dass diese Ergebnisse zum Teil auf Basiseffekte zurückzuführen sind, die durch die außergewöhnlichen Umstände der Corona-Pandemie im Vorjahreszeitraum entstanden.
Während der Pandemie erlebte der Internethandel sowie der Baumarktsektor zeitweise starke Umsatzzuwächse. Gleichzeitig verzeichneten Bekleidungsgeschäfte massive Einbußen, die sich erst mit der Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen zu stabilisieren begannen.
Es ist wichtig, die unterschiedlichen Vergleichszeiträume bei der Betrachtung der Konjunkturindikatoren zu beachten. Für eine kurzfristige konjunkturelle Entwicklung wird der Fokus auf den Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal gelegt. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich hingegen dient einem längerfristigen Niveauvergleich und berücksichtigt keine saisonalen Schwankungen oder Kalendereffekte. Aktuell können die Auswirkungen der Corona-Krise und des Ukraine-Konflikts zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen in den Vergleichszeiträumen führen.