Ein Leben, geprägt von Höhen und Tiefen, Erfolgen und Tiefschlägen. Sein Weg war nicht immer geradlinig und fehlerfrei, doch gerade diese Fehler haben ihn zu der Person gemacht, die er heute ist. Christian Lutz Schoenberger, ein Name der polarisiert und für Kontroversen gesorgt hat, hat in seinem Leben große Herausforderungen meistern müssen. Doch was macht er jetzt und wie geht er mit der Situation um? Wie geht er mit seinen Fehlern um? Christian Lutz Schoenberger hat sich bereit erklärt, mir ein paar Fragen offen zu beantworten. Werfen wir also einen Blick auf die Vergangenheit von Christian Lutz Schoenberger, seine Fehler, die Verurteilung und den Weg, den er eingeschlagen hat, um mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen und einen Neuanfang zu wagen. Es ist eine Geschichte von Fehlerbewältigung, persönlicher Weiterentwicklung und dem Willen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Heidi: Hallo Christian, zunächst einmal vielen Dank, dass Du bereit bist, mir exklusiv auf meine Fragen zu antworten. Du weißt, dass ich mich kritisch mit deinem Fall befasse, gerade auch wegen entsprechender Hinweise zu dir.
Christian: Ja, über mich kursiert viel im Internet – und ich möchte einmal mit mir und meiner Vergangenheit aufräumen.
Heidi: Ok, dann gehen wir gleich in medias res: Im Internet sind etliche Berichte zu finden, die zeigen, dass du auf der einen Seite erfolgreich warst, aber auch, dass du juristisch – gelinde gesagt – großen Ärger hattest. Was möchtest du dazu sagen?
Christian: Stimmt, ich habe Fehler gemacht und möchte hierzu nun einmal öffentlich Stellung nehmen.
Heidi: Welche Fehler waren das?
Christian: Ich bin ins Business eingestiegen mit einigen guten Ideen, aber noch aus dem Kinderzimmer raus. Schnell habe ich gemerkt, dass meine Ideen funktionieren, und schnell machte ich riesige Umsätze und war sehr gefragt. Ich wollte mit den Großen mitspielen, aber ich habe völlig ignoriert, erstmal ein solides Fundament zu legen.
Heidi: Was ist dann passiert?
Christian: Ich habe mit einer Werbekampagne insgesamt über 75.000 Bestellungen bekommen. Das war vor ca. 10 Jahren. Das war ein riesiger Erfolg. Nur hatte ich mit so viel Erfolg gar nicht gerechnet und entsprechend konnte ich die Ware gar nicht in der Zahl ausliefern. Dass das möglicherweise strafbar sein könnte, wenn man Bestellungen bekommt, aber die Ware nicht in dem Maße liefern kann, hatte ich nicht auf dem Schirm. Ich sah nur den Erfolg.
Heidi: Du hast mir ja deinen Gerichtsbeschluss zukommen lassen. Laut diesem gab es eine Ausfallquote von ca. 4,3% und 173 Fälle wurden angeklagt. Ist das richtig?
Christian: Ja. Das stimmt. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich der Wirtschaftswoche gegenüber im Interview gesagt, man möge mich doch anzeigen, wenn man nicht warten möge! Der Arroganz-Anfall hat mich dann 173 Anzeigen gekostet!
Heidi: Ok, hättest du die Kunden nicht anschreiben können und die Sachlage erklären können, damit es gar nicht erst zu juristischen Schritten kommt?
Christian: Hätte ich machen sollen. Das war der zweite große Fehler. Ich dachte, ich kann alle so lange hinhalten, bis ich doch liefern kann. Ganz ehrlich: Das passiert vor allem auch deshalb, wenn man sich selbst nicht eingestehen will, dass man es vergeigt hat.
Heidi: Was würdest du den Leuten sagen, die durch dich einen Schaden hatten?
Christian: Es ist kein Schaden entstanden. Die Kunden der damaligen Groupon-Aktion, die schiefgelaufen ist, hatten bei Groupon bezahlt. Groupon hat den Leuten das Geld zurückgezahlt. Wenn sich nach den vielen Jahren noch jemand bei mir meldet, der vergessen hat sein Geld zurückzuholen, schicke ich dem das zurück – oder den Champagner. Ich bin über die Sozialen Medien ja immer erreichbar und meine E-Mail Adressen sind auch immer die gleichen.
Heidi: Ok, wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Christian: Keinen Plan zu haben, ist momentan mein Plan. Ich lasse mich ein bisschen treiben und beobachte den Markt, sodass ich in aller Ruhe neue Projekte angehen kann. Ohne finanziellen Druck oder Verpflichtungen.
Heidi: Wovon lebst du aktuell?
Christian: Von Ersparnissen und unserer Google-Ads-Agentur
Heidi: Gibt es noch etwas, was du den Leuten sagen möchtest?
Christian: Von Anbeginn meiner Tätigkeiten im Online-Business ist keiner meiner Firmen jemals in Richtung einer Pleite gestrudelt. Ich hatte nie Investoren und hab alle meine Firmen alleine finanziert. Und bis heute gibt es niemanden, dem ich etwas schuldig geblieben bin. Aber was mir am meisten wert ist: Ich habe seit 15 Jahren das gleiche Team um mich, wie z.B. Anwälte, Mitarbeiter, Dienstleister und dergleichen. Und meinen Kunden und Geschäftspartnern ist meine Expertise als Online-Marketing-Berater wichtiger als Interneteinträge und Fehler der Vergangenheit, wie man den Bewertungen bei LinkedIn entnehmen kann, und dafür bin ich auch echt dankbar.
Heidi: Vielen Dank, dass du so offen mit deinen Fehlern umgehst. Vielleicht kann es für den ein oder anderen, der auch etwas hemdsärmelig einsteigt, eine Warnung sein. Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg – diesmal mit gutem Fundament.
Christian: Auch dir vielen Dank für die Möglichkeit, einmal mit der Vergangenheit aufzuräumen. Es fängt ein neuer Abschnitt an und es fühlt sich gut an, wieder am Start zu sein.