Decathlon Deutschland erweitert seinen Circularity Service, nachdem im Herbst 2022 der Buy Back-Service gestartet wurde. Hierbei kooperiert der Sportartikel-Anbieter mit dem Berliner Recommerce Start-up, Reverse.supply. Der Fokus liegt auf dem Wiederverkauf von gebrauchter Sportkleidung und -schuhen aus Decathlons Eigenmarken.
Decathlons Circularity Services Second Use und Buy Back bieten Kunden bereits die Möglichkeit, gebrauchte Sportartikel zu erwerben und an das Unternehmen zurückzugeben. Das Ziel besteht darin, nachhaltigen Konsum zu fördern und die Lebensdauer von Sportartikeln zu verlängern. Während der Buy Back-Service bisher für Hardware-Produkte wie Fahrräder, Skier oder SUP genutzt wurde, fehlte bisher ein geeigneter Partner für den Rückkauf von Textilien.
Die Zusammenarbeit mit Reverse.supply ermöglicht es, Retailern den Einstieg in den Re-Commerce ihrer eigenen Produkte zu erleichtern. Reverse.supply übernimmt alle operativen und technischen Aufgaben rund um den Wiederverkauf der gebrauchten Artikel in seinem eigenen Logistikzentrum in Berlin. Kunden können über ein Trade-In-Portal ihre Artikel anmelden und an Reverse.supply senden.
Im Logistikzentrum werden die Textilien und Schuhe bewertet, in Preiskategorien eingeteilt und aufbereitet, bevor sie über den Online-Marktplatz decathlon.de wieder verkauft werden. Dieser reine Online-Prozess ermöglicht es Kunden, den Service zu nutzen, auch wenn kein Decathlon-Store in ihrer Nähe ist. Sobald die Produkte online verfügbar sind, erhalten die Kunden eine E-Mail-Benachrichtigung.
In der Startphase beschränkt sich der Service vorerst auf Sportkleidung der Decathlon-Eigenmarken Forclaz und Quechua, ab einem Einkaufswert von 35 Euro. Doch der Plan ist, den Service schrittweise zu erweitern und weitere Produktkategorien einzuschließen. Artikel werden für zwölf Monate zum Verkauf angeboten. Wenn sie innerhalb dieser Zeit nicht verkauft werden, haben Kunden die Option, sie zu recyceln oder zu spenden. Einige Artikel, die beispielsweise Löcher, Flecken oder fehlende Zubehörteile aufweisen, können abgelehnt werden. Decathlon sieht diese Initiative als Meilenstein in ihrer Nachhaltigkeitsreise, um Sportartikeln ein zweites Leben zu schenken und Kunden nachhaltigere Optionen zu bieten.
Decathlon gibt auch erste Ergebnisse zum Buy Back-Service für Hardware-Produkte bekannt. Über 2500 Sportartikel wurden verlängert und zwischen An- und Verkauf vergehen im Durchschnitt nur zwei bis drei Tage. Rund 50% der Produkte sind Kinderfahrräder, und Decathlon nimmt mittlerweile auch gebrauchte Kinderfahrräder von Fremdmarken an. Neben dem Onlineangebot können Kunden ihre gebrauchten Hardware-Produkte auch in allen Decathlon-Filialen in Deutschland zum Verkauf über den Buy Back-Service abgeben.
Decathlon hat ehrgeizige Ziele, um seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Dazu gehört unter anderem die Reduzierung der absoluten CO2-Emissionen um 20% bis 2026 (ausgehend von 2021) und die Herstellung von 100% Ecodesign-Produkten bis 2026. Ecodesign bedeutet eine umweltbewusste Produktentwicklung mit nachhaltigen Rohstoffen und Herstellungsprozessen. Decathlon betreibt über 80 Filialen in Deutschland und insgesamt rund 1700 Filialen weltweit.
Quelle: Textilwirtschaft