Ermittler haben in den Bundesländern Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern Razzien durchgeführt, um gegen Steuerhinterziehung im Onlinehandel vorzugehen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Kassel haben die betroffenen Unternehmen seit 2016 einen Steuerschaden von etwa 27,5 Millionen Euro verursacht. Bei den durch die Razzia betroffenen Unternehmen handelt es sich um spanische und portugiesische Firmen. Diese sollen über verschiedene Onlinemarktplätze in Deutschland Elektronik verkauft haben, jedoch die daraus erzielten Umsätze nicht versteuert haben.
Laut Angaben sollen die sechs Unternehmen über ihre Onlineshops mehr als Hundert Millionen Euro brutto eingenommen haben. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf insgesamt acht Beschuldigte, denen Steuerhinterziehung oder Beihilfe dazu vorgeworfen wird. Es handelt sich dabei um sechs Männer und zwei Frauen, die als Geschäftsführer und leitende Angestellte in den betroffenen Unternehmen tätig waren.
Die Razzia zielte darauf ab, Unternehmen zu untersuchen, die im Onlinehandel tätig sind und möglicherweise Umsatzsteuer hinterzogen haben.
Die Ermittler gaben bekannt, dass die Durchsuchungen bereits im November des vergangenen Jahres stattfanden und teilweise mehrere Tage dauerten. Die Aktion war Teil einer europaweiten Durchsuchung, die von der Europäischen Staatsanwaltschaft koordiniert wurde.
In Deutschland konzentrierten sich die Durchsuchungen hauptsächlich auf die Geschäftsräume von Zulieferern, Transport- und Speditionsunternehmen, die in die Lieferketten involviert waren. Die Untersuchung der beschlagnahmten Beweismittel befindet sich noch in vollem Gange.
Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zeigt, dass die Bekämpfung von Steuerhinterziehung eine gemeinsame Priorität ist und dass die beteiligten Behörden entschlossen sind, gegen diese Art von kriminellen Machenschaften vorzugehen.