Der weltweit größte Online-Versandhändler Amazon schließt sein Luftfrachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle. Das hat der Konzern vergangene Woche mitgeteilt und dabei auf eine Anpassung des Logistiknetzwerks verwiesen, wodurch einige Flugverbindungen von Leipzig aus nicht mehr notwendig seien. Offenbar sind aber auch hohe Kosten ein Grund für den Schritt, von dem vor Ort 400 Beschäftigte betroffen sind.
So führte Amazon nach Informationen der DVZ Ende 2021, gut ein Jahr nach Aufnahme des Betriebs, eine Kostenvergleichsanalyse an dem Standort durch. Ergebnis: Das Handlingunternehmen Portground, eine Tochter der Mitteldeutschen Flughafen AG, wies ein um rund 40 Prozent niedrigeres Kostenniveau auf. Grund hierfür waren offenbar die im Vergleich zu Portground höheren Sicherheitsanforderungen; diese erhöhten den Aufwand der Abfertigungsprozesse beim Geräte- und Personaleinsatz. Letzterer lag bei Amazon um bis zu 35 Prozent über dem von Portground. Amazon wollte sich dazu auf Nachfrage der DVZ nicht äußern.
Wann sich Amazon aus dem Luftfrachtzentrum zurückzieht, sei noch offen, heißt es seitens des Onlinehändlers. „Der Betrieb wird nicht umgehend eingestellt“, antwortet Amazon auf Anfrage. Die letzte Schicht wird nach Informationen der DVZ am 13. November sein; der Rückbau der Anlage muss bis März 2024 abgeschlossen sein.
Das Hallenpersonal von Amazon ist aber bereits jetzt gefragt. Andere Handlingunternehmen am Standort planten, verstärkt Amazon-Mitarbeiter einzustellen, ist aus Flughafen-Kreisen zu hören.
(Eigene Meinung: Luftfrachthandling ist nur was für Profis, meine Erfahrung als gelernter Logistiker Bin schon froh, dass Amazon nicht so einfach alles kann.)